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Veröffentlicht am 21­.10.1997

21.10.1997 - Reformierte Nachrichten

Hamburger Bischöfin kritisiert Stand der Ökumene

Die Hamburger evangelische Bischöfin Maria Jepsen hat den Stand der Ökumene kritisiert. Wenn die Abendmahlsgemeinschaft zwischen der römisch-katholischen und den evangelischen Kirchen nicht in den nächsten zehn Jahren erreicht werde, sei die ökumenischeGemeinschaft gefährdet, sagte Jepsen in Erfurt der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA. Die Christen würden «ihr Vertrauen in die kirchlichen Institutionen verlieren» , betonte die Bischöfin.

Im Blick auf die Zurückhaltung der katholischen Kirche in der Frage der Abendmahlsgemeinschaft warnte Jepsen vor «vertröstenden Worten». Die Christen dürften sich mit einem bloßen Nebeneinander - «und sei es noch so geordnet» - nicht zufriedengeben. Zur Spaltung der Kirchen stellte die Bischöfin die Frage, ob «die Theologie hier nicht schwerer wiegt als der Glaube, ob die Tradition dem Leben hier zur Lebendigkeit hilft oder ob sie hier nicht eher lähmt". - Jepsen äußerte sich auf einer Tagung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).

Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke erwiderte, es könne keine Abendmahlsgemeinschaft ohne eine Übereinstimmung in den wichtigsten Fragen des Glaubens geben. Die katholische Kirche habe «höchstes Interesse» an Fortschritten im ökumenischen Prozeß. Er sehe derzeit eher eine «vorsichtige und bedeckte Haltung» auf evangelischer Seite.

Zuletzt geändert am 13­.06.2007