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Veröffentlicht am 29­.09.2006

Leserbrief in: Anzeiger für die Seelsorge Heft 10 (2006) S. 4

Berufung und Zölibat

. Darf ich ein wenig nachbohren, gerade was den Priester-, besser: Weihernangel betrifft? Wenn heute ein Unternehmen merkt: Wir bekommen keine Arbeitskräfte mehr, obwohl wir sie bräuchten, dann überlegt es sich: Liegt es an der Bezahlung, an mangelnder Freizeit, an den Arbeitsbedingungen, an der Belastung für Beziehungen, am vielleicht unattraktiven Produkt? Genau diese schonungslosen Überlegungen sollte auch die sog. Amtskirche in unseren Breiten versuchen. Vielleicht merkt sie dann: die privaten, die Arbeits-, die finanziellen Bedingungen sind mittlerweile ungeeignet, junge Menschen anzusprechen - jedenfalls selbstbewusste (leider nur) Männer, die eben genau die Führungsqualitäten aufweisen, die der Autor (zu Recht) fordert. Unfähigkeit zu Beziehungen, Faulheit und Arroganz, gepaart mit schützender klerikaler Haltung, sind denkbar ungeeignet für das Priesteramt. Und solange es sich die Kirche leisten kann, Berufene nur wegen der Weigerung, zölibatär zu leben, des Amtes zu entheben oder zum Priesteramt nicht zuzulassen, ist jedes Jammern über fehlende Berufungen, gelinde gesagt, schizophren. Pfr. Markus Krell, Ruderting

Zuletzt geändert am 05­.11.2006