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Veröffentlicht am 02­.03.2023

Frühjahrs-Vollversammlung DBK (3)

„Die Gesprächsverweigerung des Vatikans muss ein Ende haben!“

Wir sind Kirche zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung der DBK in Dresden

Pressemitteilung, München / Dresden, 2. März 2023

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche nimmt mit großer Besorgnis zur Kenntnis, dass es auch nach der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Dresden einen harten Kern von Bischöfen zu geben scheint, die sich allen Reformen total verweigern. Dies sollte aber die große Mehrheit der deutschen Bischöfe nicht davon abhalten, den Synodalen Weg in Deutschland wie bisher weiter voranzubringen, konkrete Reformen umzusetzen und auch den weltweiten synodalen Prozess mitzugestalten. Das Ziel ist und bleibt – ganz im Sinne von Papst Franziskus – den christlichen Glauben in freiheitlichen westlichen Gesellschaften inkulturieren zu können.

Gegen Mitglieder- und Bedeutungsverlust

Wenn die katholische Kirche in Deutschland nicht weiter rapide Mitglieder und damit natürlich auch gesamtgesellschaftliche Bedeutung verlieren will, müssen mit höchster Priorität die Missstände behoben werden, die im krassen Widerspruch zur christlichen Botschaft stehen. Denn nur dann werden die sozialen Einrichtungen weiterhin tragfähig bleiben und die ethischen Positionen z.B. zum § 218 oder zum assistierten Suizid Gehör finden.

Wir sind Kirche wiederholt den Appell an die Bischofskonferenz als Ganzes wie auch an jeden einzelnen Bischof und Weihbischof:

  • Folgen Sie den wegweisenden Beschlüssen des Synodalen Weges, die eine große Mehrheit auch der Bischöfe bislang bei den Synodalversammlungen beschlossen haben!
  • Erklären Sie Ihre Selbstbindung an diese Beschlüsse, solange es kirchenrechtlich noch keine Gewaltenteilung und keine wirksamen Kontrollen von Macht gibt!
  • Setzen Sie für Ihre Diözesen unverzüglich um, was kirchenrechtlich schon jetzt möglich ist, anstatt auf das Ende des Synodalen Weges zu warten!

Dialog mit dem Vatikan

Waren es im letzten Jahr die unhaltbaren Aussagen von Kardinal Kurt Koch, so sind es jetzt der Brief der drei Kardinäle Parolin, Ladaria und Quellet vom 16. Januar 2023 sowie das Grußwort des Nuntius zur Frühjahrs-Vollversammlung, die eine unerträgliche Dialogverweigerung darstellen. Trotz vieler Bemühungen aus Deutschland hat es bislang keine Möglichkeit für das gesamte Präsidium des Synodalen Weges gegeben, klärende Gespräche mit den zuständigen Dikasterien in Rom zu führen. Dies muss dringend und sehr zeitnah möglich werden. So wie der Synodale Weg in Deutschland nicht gegen Rom gerichtet ist, so darf aber auch das Verhalten des Vatikans nicht gegen die Kirche in Deutschland gerichtet sein.

Es wird immer dringlicher, dass ein breiter Dialog mit dem Vatikan über die Themen des Synodalen Weges und auch alle anderen brennenden Fragen gelingt. Die europäische Synodalversammlung Anfang Februar 2023 in Prag hat sehr deutlich gezeigt, dass in allen, auch den östlichen Ländern Europas strukturelle Probleme bestehen, die der Reform bedürfen.

Neustrukturierung des Themenfeldes „Sexueller Missbrauch und Gewalterfahrungen“

Siehe Wir sind Kirche-Pressemitteilung „Missbrauchsaufarbeitung muss weiter intensiviert und beschleunigt werden!“ vom 1. März 2023
https://www.wir-sind-kirche.de/?id=128&id_entry=9715

Pressekontakt Wir sind Kirche:
Dr. Edgar Büttner, Wir sind Kirche-München, Tel: 0170 2928327, E-Mail: buettner@wir-sind-kirche.de
Sigrid Grabmeier, Bundesteam, Tel: 0170 8626 290, E-Mail: grabmeier@wir-sind-kirche.de
Christian Weisner, Bundesteam, Tel: 0172 518 40 82, E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de
 

Zuletzt geändert am 02­.03.2023