11. August 2015
125. Todestag von John Henry Newman (1801-1890)
Das Zweite Vatikanische Konzil wäre ohne seine Pionierarbeit kaum möglich gewesen, nicht der Aufbruch der Laien in der katholischen Kirche und die Ansätze eines angstfreien Gesprächs zwischen Kirche und Welt, Wissenschaft und Glauben. Katholischsein verstand er nie als misstrauische Fixierung auf das Traditionsgebäude einer Konfession, sondern als das weite, umfassende Bewusstsein einer Verflochtenheit der Kirche mit allen Kulturen, Völkern, Religionen und Lebensentwürfen. Heute gilt John Henry Newman (1801 - 1890) als Kirchenvater der Moderne, als Anwalt des Gewissens und Vordenker einer respektvollen Ökumene. Doch wie allen Visionären haben es ihm die Kirchen nicht leicht gemacht - weder die anglikanische, die er nach einem schmerzhaften Lernprozess verließ, noch die katholische, die er in England aus ihrer Getto-Existenz führte. "Dr. Newman ist der gefährlichste Mann im Land", warnte der engherzige, aber in Rom sehr einflussreiche Monsignore George Talbot und sah einen "verabscheuenswerten Geist" im Land heraufziehen. Am 19. September hat Papst Benedikt XVI. den einst Verfemten selig gesprochen.
Podcast: http://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/ausstrahlung-399934.html
Zuletzt geändert am 09.08.2015