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Veröffentlicht am 17­.01.2023

17.1.2023 - domradio.de

Marx zieht Zwischenbilanz zur Münchner Missbrauchsstudie: "Ich bin auf dem Weg"

Das Erzbistum München und Freising will enger mit Betroffenen sexuellen Missbrauchs zusammenarbeiten. Die Organisation "Wir sind Kirche" attestiert dem Erzbistum unterdessen eine "eindrucksvolle Bilanz" ein Jahr nach dem Gutachten.

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"Wir sind Kirche" sieht positive Entwicklung

Die Organisation "Wir sind Kirche" sieht ein Jahr nach der Vorstellung des zweiten Münchner Missbrauchsgutachtens eine positive Entwicklung in Sachen Aufarbeitung bei der Erzdiözese München und Freising. Die Initiative sprach von einer "eindrucksvollen Bilanz", die am Dienstag in München von den Verantwortlichen des Erzbistums präsentiert worden sei. Dabei habe sich auch gezeigt, "wie unverzichtbar die Zusammenarbeit mit den von Missbrauch und Gewalt Betroffenen ist".

Zugleich sei deutlich geworden, wie notwendig grundsätzliche kirchliche Reformen in Bezug auf Machtkontrolle, Priesterbild, Frauenfrage und Sexualmoral in der Kirche seien, merkte die Initiative an. All dies werde auf dem Synodalen Weg, der Reformdebatte der katholischen Kirche in Deutschland, und im weltweiten synodalen Prozess von Papst Franziskus thematisiert. Die kontinentale Versammlung des synodalen Prozesses im Februar in Prag werde zeigen, dass Themen und Methodik des deutschen Reformprojekts kein Sonderweg seien. Das Vorgehen in Deutschland stelle vielmehr einen wichtigen Katalysator dar, um die weltweite Kirchenkrise anzugehen.

Mit Rückblick auf die Präsentation des Gtachtens im Januar 2022 komme aber auch das "höchst unglückliche Aussageverhalten" des früheren Münchner Erzbischofs, Kardinal Joseph Ratzinger, später Papst Benedikt XVI., wieder in Erinnerung, hieß es weiter. Nach dessen Tod am 31. Dezember 2022 bleibe die "brennende Frage" offen, wer jetzt Ratzingers Erbe der Verantwortung im Erzbistum München und Freising und in Rom übernehme.

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Zuletzt geändert am 17­.01.2023