Pressemitteilung, 24. September 2000

Offener Brief an die deutschen Bischöfe fünf Jahre nach dem KirchenVolksBegehren

 

Fünf Jahre nach dem KirchenVolksBegehren in Deutschland wendet sich die KirchenVolksBewegung "Wir sind Kirche" mit einem Offenen Brief an die deutschen Bischöfe, die vom 25. bis 28. September ihre Herbstvollversammlung in Fulda abhalten. Angesichts der weitverbreiteten tiefen Resignation, gerade auch bei den haupt- und ehrenamtlich Tätigen, fordert die katholische Reformbewegung die Bischöfe zu einer ehrlichen Offenlegung der kritischen Lage der Kirche in Deutschland.

Das Kirchenvolk erwarte außerdem eine öffentliche Kritik der deutschen Bischöfe am gegenwärtigen zentralistischen Kurs des Vatikans, wie dies andere Bischöfe im Ausland bereits getan haben. Die sich häufenden tiefgehenden Eingriffe des Vatikans in die Ortskirchen, vor allem die "Laieninstruktion", die Briefe des Papstes zur Schwangerschaftskonfliktberatung sowie die jüngste Erklärung "Dominus Iesus" hätten die Polarisierung zum Schaden der Ortskirchen vorangetrieben.

"Statt Resignation und Frustration brauchen wir wieder eine offene, den Menschen zugewandte, erfreuliche und erfreuende Kirche. Zeigen Sie deshalb in christlicher Zuversicht den Mut", heißt es in dem Offenen Brief an die Bischöfe, der mehr Freiraum für Frauen, Jugendliche und Laien in der römisch-katholischen Kirche einfordert.

Die Bischöfe in Deutschland, dem Land, von dem die Reformation ausgegangen ist, sollten ein klares Bekenntnis zum Ökumenischen Kirchentag im Jahr 2003 als Schritt auf dem Weg zur kirchlichen Einheit abgeben. Nach ihrem Ausstieg aus der gesetzlichen Schwangerschaftskonfliktberatung werden die Bischöfe aufgefordert, jetzt die Laienverbände, die diese wichtige diakonische Aufgabe übernehmen, zu unterstützen und in keinerlei Weise zu behindern!

1.845.141 Menschen, von denen sich 1.483.340 ausdrücklich als römisch-katholisch bekannten, haben im Herbst 1995 die fünf Forderungen des KirchenVolksBegehrens unterschrieben. Diese Unterschriften von Laien, Priestern und Ordensleuten stehen - wie Untersuchungen immer wieder zeigen - für viele Millionen Katholiken und Katholikinnen, die die längst überfälligen Reformen einfordern, die das 2. Vatikanische Konzil (1962-1965) und die Würzburger Synode (1971-1975) aufgezeigt haben.


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