dpa-Meldung, 19. März 2000

Wir sind Kirche kritisiert Schuldbekenntnis des Papstes

 

Die Sprecherin der reformkatholischen Kirchevolksbewegung, Magdalena Bußmann, hat das Schuldbekenntnis des Papstes für die Sünden der Kirche als "vertane Chance" kritisiert. "Johannes Paul II. hat die historischen Verfehlungen der Kirche nicht eindeutig beim Namen genannt", sagte Bußmann am Sonntag in Essen der dpa. Weder die Kreuzzüge, noch die Inquisition, noch der Jahrhunderte lange Antijudaismus der Kirche seien ausdrücklich erwähnt worden.

"Weil kein konkretes Sündenbekenntnis abgelegt wurde, sind auch keine konkreten Folgen für die aktuellen Verfehlungen der Kirche zu erwarten", sagte Bußmann. Die kirchliche Diskriminierung von Frauen zum Beispiel werde fortgesetzt. Die Sprecherin von Wir sind Kirche warf dem Papst außerdem einen "äußerst problematischen Begriff von Kirche" vor: "Dass sich die Kirche als Ganzes schuldig gemacht hat, wird verschwiegen." Stattdessen werde nur einzelnen Söhnen und Töchtern der Kirche Schuld zugesprochen.

Johannes Paul II. hatte am Sonntagmittag als erster Papst der Geschichte ein umfassendes Schuldbekenntnis für die Sünden der Kirchen abgelegt. In einem historischen Akt im Petersom in Rom beklagte er die Leiden der Juden sowie Gewalt gegen Andersgläubige in der 2000-jährigen Kirchengeschichte.

dpa


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