Elmar Klinger (2012)

über die Bischofskonferenz in Deutschland

Elmar Klinger in dem kleinen Büchlein von Andreas Müller (Hg.): Prophetischer Protest, echter-Verlag 2014, das eine Tagung der Franziskanischen Familie von 2012 (!) dokumentiert:

Die Bischofskonferenz in Deutschland hat ja noch gar nicht begonnen, die Lehre des Zweiten Vatikanums über das Volk Gottes umzusetzen. Denn sie unterscheidet immer noch zwischen Kirche und Volk Gottes, verwendet den Ausdruck messianisches Volk Gottes nie, bringt die geistliche Stellung der Laien in einem befreienden Sinn nirgendwo zur Geltung, unterstützt die Armen zwar mit sehr viel Geld, rechnet sich ihnen aber selbst nicht zu. Sie war das Zentrum aller Feindschaft gegen die Theologie der Befreiung. Sie verwechselt Glaubensstandpunkte mit Sanktionen, durch die man diese verteidigt, und verliert die pastorale Chance damit vollkommen aus dem Blick. Sie lässt sich von der römischen Behörde mit einem Nasenring durch die Manege führen und kann ihre legitimen Auffassungen vor dieser nicht verteidigen, geschweige denn wirksam vertreten. Das Nein zu dieser Form institutionellen Handelns ist prophetisch, es kann sich auf den hl. Franziskus berufen und von ihm Legitimation erhalten.

Zuletzt geändert am 19­.06.2014