Brigitte Karpstein, Wir sind Kirche in Sinzig

Zur Sonderaudienz von Papst Leo zum Jubilee am Samstag, 25.10.2025

 

 

„Es weht der Wind der Veränderung.“ „Was in der Weltsynode angestoßen und festgeschrieben wurde, davor kann man nicht mehr zurück.“ Papst Leo hat geistlich, was unbedingt zur Synodalität gehört, verstärkt, Praktisches wurde in Gang gesetzt, die Beschlüsse der Weltsynode,  von Papst Franziskus festgeschrieben, gelten.

 

„Synodalität muss in die Breite gebracht, verbreitet werden.“

 

Aus diesem Grund „verbreite“ ich i. A. bunt gemischt Zitate und Eindrücke vom Treffen der Weltsynodalen, der Nachlese von „Wir sind Kirche“ und der Veranstaltung der „Domberg-Akademie“ am vergangenen Montag als update über die aktuelle neue Lage in der Kirche.

 

Papst Leo stellte am Samstag in der Sonderaudienz für die Pilger:innen Nikolaus von Kues in den Mittelpunkt, den Kirchenerneuerer schon zu seiner Zeit vor über 500 Jahren.

 

Dieser sagte: „Hoffen bedeutet, nicht zu wissen.“: Hoffnung auf das, was wir noch nicht sehen. Jesus.

Den Camino esparanza miteinander gehen. Raum schaffen für Gegensätze, um zur Einheit – in Vielfalt! zu gelangen.

 

„Uniformität ist eine Sünde gegen das, was Kirche in ihrem inneren Kern ist.“ Ein polnischer Bischof.

 

Bericht der Teilnehmer/innen von „Wir sind Kirche international“ vom Treffen der Synodalen aus aller Welt mit Papst Leo am Freitag, 24.10.2025.

 

Er betrat durch eine Seitentür ohne Gefolge den Saal und setzte sich zu den anderen am Tisch. Leo: „Wir arbeiten jetzt miteinander.“

 

Die Ortskirchen sind jetzt dran. Unbedingt die Vernetzung fördern.

Dazu fordert Wir sind Kirche international: Dezentralisierung!

 

Strukturen sind nicht das Vorrangige, sondern das Geistige, Geistliche. Pastorale Planung braucht viel Zeit, Bekehrung, Hören auf Gottes Wort, Beteiligung des Volkes Gottes partizipativ. Viele Menschen müssen an Entscheidungen beteiligt sein, nicht nur die Gremien. Diese sind manchmal „verlängerter Arm“ des Pfarrers.

 

Der Vatikan will die Kirche verändern mit Synodalität, große Veränderung „von oben“, die Fliehkräfte sind zu stark geworden. Gespräch, Geduld, sich aushalten. Diese Veränderung in die Gremien hineinbringen. Der Pfarrer muss sich rechtfertigen, wenn es/er von der Synodalität weggeht, was noch viel zu sehr der Fall ist.“ Vertrauen, Kulturwandel. Gegenpole setzen zu Unsynodalem. Pfarrer Stefan Fischbacher.

 

Vor jeder Versammlung die Botschaft Jesu in den Mittelpunkt stellen.

 

Aus mehreren Fragen der Linzer Professorin für Pastoraltheologie, Klara Csiszar, die für Europa gesprochen hat, hat Leo die Frauenfrage ausgewählt. Die Tür ist offen.

Papst Leo: „Die Frauenfrage ist ein kulturelles Problem, kein theologisches und kein kirchenrechtliches.“ Ausbildung für und von Frauen ist wichtig.

Es gebe Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern in manchen Ländern.  Gesprächsbereitschaft und Partner finden, mit denen man weiterkommt.

 

Eine Teilnehmerin: Die Frauenfrage gab es historisch schon immer. Frauen mit starker Berufung müssen ernstgenommen werden. Das, was gerade mit und an den Frauen geschieht, ist unerträglich. Es wird zu Schwierigkeiten kommen.

 

Leo: Konversation mit dem Heiligen Geist, von den Frauen in Lateinamerika lernen.

Sind dann individuelle, regionale Lösungen denkbar? Auch generell?

 

Zum Kirchenrecht: Vieles sei nicht möglich, wird gesagt. Es wurde und wird immer wieder von Päpsten geändert. Experimentieren zulassen, Weiterentwickeln von tollen Ideen.

 

Eine Teilnehmerin: „Es ist fundiert, was Leo sagt. Papst Leo war etwas unglücklich mit dem, was er zur Rolle der Frau sagen konnte, es ist schwierig, alle mitzunehmen.“

 

Leo: „Die einen laufen voran, die anderen sind zu langsam.“

 

„Das Abendmahl von Leonardo da Vinci ist Fake, Keine Frau befindet sich darauf.“

 

Buntes Zusammenkommen in Vertrauen, mit Courage. Pastorale Sorge für die anvertrauten Menschen.

 

Birgit Mock, Vize-Präsidentin des ZdK: „Wir haben in der Kirche zu lange nicht gestritten.“ Sie nennt Themen für den Synodalen Ausschuss: Wie bekommen wir Synodalität strukturell hin? Wie können die Beschlusstexte umgesetzt werden? Deutschland fährt in keinem Sonderzug. Es gibt Strömungen, die auseinanderdividieren wollen. Aber Rom ermutigt dranzubleiben. „Einheit in Vielfalt“, ist keine Vereinheitlichung in der Form. Es gibt Ungleichzeitigkeiten. Nur nicht den Prozess ausbremsen (lassen). Experimentieren.

 

Die Pausenmethode oder Holy spirit Methode wurde von Papst Franziskus bei der Weltsynode eingeführt und angewendet und war beim jetzigen Treffen der Welt-Synodalen ebenfalls erfolgreich.

Viele kommen aus dem vollen Leben, deshalb:

Erst Raum geben für Kontaktaufnahme, auch mit sich selbst, kennenlernen, eine Verbindung entsteht. Dann in den eigentlichen Lösungsfindungsprozess einsteigen.

Anhören, Pause machen in Stille, damit der Hl. Geist antworten kann, ihn verankern, Nachdenken, auch über die eigene Position, darüber miteinander sprechen - in Respekt, Neugier, Demut – Leo: „Der andere kann vielleicht doch recht haben.“ Damit werden, so die einhellige Erfahrung – kontroverse Themen besser behandelt und tragfähige Lösungen gefunden.

Meinung stehenlassen, meine daneben, beraten und entscheiden. Den Weg solange besprechen, bis man auf gleichem Nenner ist.

 

Vom 07. bis 09.11. werde ich an der Bundesversammlung und dem 30-jährigen Bestehen von „Wir sind Kirche“  mit dem Motto: „Macht / Ohnmacht / Hoffnung“ teilnehmen.


 

Zuletzt geƤndert am 04­.11.2025