Bischof Ivo Lorscheiter (7.12.1927 - 5.3.2007)

Bischof Ivo Lorscheiter, emeritierter Bischof von Santa Maria in Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens und früherer Vorsitzender der Brasilianischen Bischofskonferenz, war einer der bedeutenden Kirchenführer Brasiliens. Sein Nachfolger Bischof Helio Adelar Rubert würdigte Lorscheiter, der fast 30 Jahre Bischof von Santa Maria war, als "großes Gottesgeschenk für die Diözese".

Lorscheiter war zunächst Weihbischof in Porto Alegre und leitete dann von 1974 bis 2004 die Diözese Santa Maria. In den Jahren nach dem Konzil spielte er eine führende Rolle in der katholischen Kirche Brasiliens. Unter anderem war er Vorsitzender der Medienkommission und engagierte sich stark für die Ökumene in Brasilien. Sein Wahlspruch als Bischof lautete: "Nova et vetera" (Neues und Altes).

Von 1972 bis 1978 war er Generalsekretär und von 1979 bis 1986 Vorsitzender der Brasilianischen Bischofskonferenz. Die Bischofskonferenz bezeichnete ihn "als jemanden, der mit Engagement und Hingabe half, das etwas wachsen konnte, und der Brüderlichkeit und Kollegialität unter seinen bischöflichen Mitbrüdern aufbaute."

In Deutschland war der deutschstämmige Kirchenmann und Konzilsteilnehmer gesuchter Gesprächspartner von Bischöfen und kirchlichen Hilfswerken sowie Mitwirkender bei Katholikentagen, insbesondere zum Thema der Befreiungstheologie sowie zur Lage der Kirche in Brasilien. Lorscheiter galt als Brückenbauer und Vermittler zwischen den Strömungen der Kirche Brasiliens.

Lorscheiter starb mit 79 Jahren nach längerer Krankheit in einem Krankenhaus in Santa Maria.

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Bitte nicht verwechseln mit Aloísio Leo Arlindo Kardinal Lorscheider ("d" statt "t") OFM (* 8. Oktober 1924), der ebenfalls in Brasilien verschiedene Bistümer leitete und von 1975 - 1980 Vorsitzender der lateinamerikanischen Bischofskonferenz war und auch bei verschiedenen Veranstaltungen der IKvu mitgewirkt hat.

Zuletzt geändert am 07­.03.2007