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Veröffentlicht am 28­.08.2020

28.9.2020 - Augsburger Allgemeine

Weihnachten wird anders

Religion. Mitten im Spätsommer machen sich Kirchenverantwortliche Gedanken über Heiligabend und die Festtage. Ihr Schreckensszenario: ein erneutes Gottesdienstverbot

VON DANIEL WIRSCHING
Augsburg Wenn man Kirchenverantwortliche auf das diesjährige Weihnachtsfest anspricht, werden sie nachdenklich. Bei dem einen oder anderen bilden sich Sorgenfalten auf der Stirn. Schließlich steigen die Corona-Infektionszahlen wieder – und das lässt nichts Gutes erahnen. Die Gottesdienstverbote in Bayern zwischen Mitte März und Anfang Mai sind vielen noch in schlechter Erinnerung. Sie erinnern sich vor allem an ein Osterfest, das es in dieser Form wohl noch nicht gab. Mit abgesagten Gottesdiensten oder Priestern, die es ohne Gläubige vor leeren Kirchenbänken begingen.

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Christian Weisner von der katholischen Reformgruppe „Wir sind Kirche“ hält die Suche nach neuen, kreativen Möglichkeiten, Weihnachten zu feiern, für überaus wichtig. „Das Beharren auf Gottesdiensten ist höchst ungut“, meint er und fragt gleichwohl: „Warum nicht Weihnachtsgottesdienste oder Krippenspiele unter freiem Himmel, auch im Schnee?“ Alte und Kranke sollten von Gemeindemitgliedern angerufen werden, es könnten Weihnachtsbriefe geschrieben und kleine Pakete mit Geschenken verteilt werden, schlägt er vor.

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Wie auch immer das Infektionsgeschehen im Dezember sein wird, die beiden großen christlichen Kirchen in Bayern wollen unbedingt Präsenz zeigen. Christoph Kappes vom Erzbistum München und Freising spricht insofern für alle, die sich in der Kirche engagieren, wenn er betont: „Wir werden für die Menschen da sein.“

Zuletzt geändert am 16­.09.2020