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Veröffentlicht am 19­.07.2018

19.5.2018 - evangelisch.de

Reformkatholiken: "Pillen-Enzyklika" hat Kirche immens geschadet

Die katholische Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" hat die vor 50 Jahren veröffentliche Enzyklika "Humanae vitae" als eine der umstrittensten päpstlichen Verlautbarungen der neueren Kirchengeschichte kritisiert.

Das als sogenannte Pillen-Enzyklika bekannt gewordene Rundschreiben schade dem "öffentlichen Ansehen der römisch-katholischen Kirche bis heute immens", teilte die Bewegung am Donnerstag in München mit. Mit dem Lehrschreiben "Humanae vitae - über die rechte Ordnung der Weitergabe des menschlichen Lebens" hatte Papst Paul VI. 1968 katholischen Christen die Verwendung von Verhütungsmitteln wie der Anti-Baby-Pille und Kondomen verboten.

Die Kirchenvolksbewegung verurteilte auch die darauffolgenden lehramtlichen Äußerungen von Papst Paul II. und Papst Benedikt XVI. zum Thema Verhütung, die sich dem Tenor der Enzyklika angeschlossen hätten. Nach den überwiegend sehr positiv aufgenommenen Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) habe der Vatikan mit der "Pillen-Enzyklika" die Ergebnisse des Konzils erstmals reaktionär interpretiert.

Nach Ansicht von "Wir sind Kirche" muss das Rundschreiben "Humanae vitae" auch wegen seines indirekten Anspruchs auf Unfehlbarkeit kritisiert werden. "Wir sind Kirche" beobachtet inzwischen eine generelle Tendenz zur "Unfehlbarmachung" aller päpstlichen Lehraussagen und kirchlicher Glaubenssätze. Diese Entwicklung sei "äußerst problematisch".

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Zuletzt geändert am 19­.07.2018