29.2.2016 - KNA

"Wir sind Kirche" verlangt Protest gegen TTIP

Osnabrück/München (KNA) Zum Widerstand gegen das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP ruft die katholische Initiative "Wir sind Kirche" auf. Die Kirchen sollten auf allen Ebenen eindeutig gegen TTIP und andere problematische Abkommen Stellung beziehen und "die Politik auffordern, diese abzulehnen", heißt es in einer am Sonntag in München verbreiteten Erklärung. Am Wochenende hatte die Bundesversammlung von "Wir sind Kirche" in Osnabrück getagt.

Vereinbarungen wie TTIP verstießen fundamental gegen die kirchliche Option für die Armen, wie sie zuletzt auch Papst Franziskus in seiner Umwelt-Enzyklika "Laudato si" formuliert hat, so die Initiative.

Das weltweit beachtete Lehrschreiben war im Juni 2015 veröffentlich worden.

Seit 2013 verhandeln USA und EU über die "Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft" (Transatlantic Trade and Investment Partnership, TTIP). Ziel ist es, Handelshemmnisse wie Zölle oder unterschiedliche Industrienormen abzubauen und dadurch auch Standards für den weltweiten Handel zu etablieren. Kritiker bezweifeln, dass die gewünschten Effekte eintreten, und befürchten nachteilige Wirkungen für das wirtschaftliche und gesellschaftliche Gleichgewicht in Europa. Ende Februar hatte in Brüssel eine neue Verhandlungsrunde stattgefunden.

Zuletzt geändert am 01­.03.2016