9.10.2012 - DPA

Bischofssynode für Wiederentdeckung des Glaubens

Rom (dpa) - Die deutschen Bischöfe erwarten von der Synode in Rom neue Anstöße für die Wiedererweckung des Glaubens. Es gehe darum, neue Wege der Glaubensverkündigung finden - in der Sprache und bei den Methoden, erläuterte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Dienstag in Rom. Bei der Synode beraten bis zum 28. Oktober mehr als 260 Bischöfe aus aller Welt sowie rund 140 Fachleute über «Die neue Evangelisierung - Für die Weitergabe des christlichen Glaubens». Der Papst hatte die Synode am Sonntag eröffnet.

«Das Evangelium ist der Gesundbrunnen, denn die Glut Christi ist ansteckend durch Propaganda und Berührung», sagte Kardinal Joachim Meisner, der eine allgemeine Säkularisierung beklagte. «Wir müssen ein "Hebammenpastoral" entwickeln, damit der Glaube entbunden wird.»

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode sagte, Glaubensweitergabe sei ein lebenslanger Prozess, der alle Generationen einschließe und das Lernen untereinander fördern müsse. Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sagte, zunehmende Mobilität mit einer enormen Angebotsvielfalt schaffe bei vielen Menschen eine «Obdachlosigkeit ihrer Seelen». «Hier gilt es, ihnen Orte der Orientierung an die Hand zu geben.»

Die Bewegung «Wir Sind Kirche» rief die Bischöfe der Synode zum Dialog mit den Gläubigen auf, die sich danach sehnten, Teil der Kirche zu sein, «auch wenn sie bei manchen Themen unterschiedliche Auffassungen vertreten», hieß es in einer Mitteilung.

Im Zentrum stehe bei der Weitergabe des Glauben die Familie, unterstrichen die Bischöfe. Zollitsch sagte, Kinder müssten neben dem Religionsunterricht mehr Begleitung bekommen. Mehr Begleitung gelte ebenso Erwachsene. «Wir müssen schauen, wie wir den Glauben intensiver verkünden», sagte Zollitsch.

Kinder wiederverheirater Geschiedener, die von der Kommunion ausgeschlossen sind, sollten durch Paten in der Gemeinde zusätzliche Anleitung finden, sagte Tebartz-van Elst. «Ich glaube, dass das eine zunehmende Herausforderung für unsere Gemeinden ist, hier Verantwortung zu begreifen und wahrzunehmen.»

Zuletzt geändert am 14­.10.2012