München (KNA) Die Organisation «Wir sind Kirche» hat ein neues Bundesteam. Auf der Mitgliederversammlung am Wochenende in München wurden neu gewählt Wilma Kaegebein aus Holzminden, Magnus Lux aus Schonungen und Gisela Münster aus München. Für weitere zwei Jahre bestätigt wurden Christian Weisner aus Dachau, Sigrid Grabmeier aus Deggendorf und Georg Kohl aus Bad Homburg. Die Kirchenvolksbewegung versteht sich als Reformgruppe in der katholischen Kirche.

Der emeritierte Tübinger Theologe Urs Baumann kritisierte bei dem Treffen die Kirchenleitungen in Rom und Deutschland. Papst Benedikt XVI. gefährde mit seinem «restaurativen und reformfeindlichen Kurs» die Einheit der Kirche. Sollten die Bischöfe nicht umgehend eine Kurskorrektur durchsetzen, müsse mit einem weiteren «Verfall» der katholischen Kirche in Deutschland gerechnet werden.

Der Deutschen Bischofskonferenz hielt Baumann vor, keine eucharistische Gastfreundschaft praktizieren zu wollen. Nach katholischem Verständnis gehören Eucharistie- und Kirchengemeinschaft zusammen; gleichzeitig kennt die katholische Kirche Kriterien für Einzelfalllösungen in dieser Frage. Baumann sagte, die beim ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin von drei ökumenischen Instituten vorgelegten Thesen zur eucharistischen Gastfreundschaft würden bis heute ignoriert. Es sei jedoch zu bezweifeln, dass sich diese Forderung einfach «aussitzen» lasse.