Weltfriedenstag 1. Januar 2017

Internationale Bewegung Wir sind Kirche unterstützt die Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag – und erwartet eine Anwendung auch innerhalb der katholischen Kirche

Pressemitteilung 30.12.2016

In seiner Botschaft „Gewaltfreiheit: Stil einer Politik für den Frieden“ zum 50. Jahrestag des Weltfriedenstages am 1. Januar 2017 hat Papst Franziskus zur Friedensförderung durch aktive Gewaltlosigkeit aufgerufen. Er benennt die vielen Gemeinschaften in der ganzen Welt, die von verschiedenen Formen der Gewalt betroffen sind, und fordert alle Menschen auf, „einander als heilige Gaben zu erkennen, die mit einer unermesslichen Würde ausgestattet sind.“

Die Internationale Bewegung Wir sind Kirche begrüßt diese wichtige Botschaft und sieht sich und ihre Mitgliedsgruppen rund um den Globus der Praxis der Gewaltlosigkeit, der Gemeinschaftsbildung und dem verantwortungsvollen Umgang mit der Erde verpflichtet. Wir sprechen unserem Papst unsere Anerkennung dafür aus, dass er diese entscheidenden Fragen auf eine Weise behandelt, die den Menschen aller Glaubensrichtungen und Lebensweisen Respekt entgegenbringt.

Die Botschaft dieses Weltfriedenstages stellt in vielem einen Paradigmenwechsel im Verständnis des kirchlichen Lehramts dar. Papst Franziskus übernimmt die Zielsetzung des „Aufrufs an die katholische Kirche zur Neuverpflichtung auf die zentrale Botschaft des Evangeliums über Gewaltfreiheit“, der von der Konferenz verabschiedet wurde, die Pax Christi International und die päpstliche Kommission Justitia et Pax vom 11. bis 13. April 2016 in Rom organisiert hatten. Einer Versammlung, an der „Gottes Volk aus Afrika, Nord- und Südamerika, Asien, Europa, dem Nahen Osten und Ozeanien – ... Laien, TheologInnen, Mitglieder von Ordensgemeinschaften sowie Priester und Bischöfe“ teilnahmen.

Wir sind Kirche legt besonderes Augenmerk auf den Teil der Botschaft von Papst Franziskus, in der er betont: „Das ist auch ein Programm und eine Herausforderung für die politischen und religiösen Leader, für die Verantwortungsträger der internationalen Einrichtungen und für die Leiter der Unternehmen und der Medien der ganzen Welt: die Seligpreisungen in der Art der Ausübung ihrer Verantwortung anzuwenden. Eine Herausforderung, die Gesellschaft, die Gemeinschaft oder das Unternehmen, für das sie verantwortlich sind, im Stil der Friedenstifter aufzubauen; Barmherzigkeit zu beweisen, indem sie es ablehnen, Menschen auszusondern, die Umwelt zu schädigen oder um jeden Preis gewinnen zu wollen. Das erfordert die Bereitschaft, ‚den Konflikt zu ertragen, ihn zu lösen und ihn zum Ausgangspunkt für einen neuen Prozess zu machen‘. ... Die aktive Gewaltfreiheit ist ein Weg, um zu zeigen, dass wirklich die Einheit mächtiger und fruchtbarer ist als der Konflikt. ... Gewiss, es kann geschehen, dass die Verschiedenheiten Reibereien erzeugen: Gehen wir sie konstruktiv und gewaltlos an, so dass ‚die Spannungen und die Gegensätze zu einer vielgestaltigen Einheit führen können, die neues Leben hervorbringt‘ und ‚die wertvollen Möglichkeiten der kollidierenden gegensätzlichen Standpunkte beibehält.‘“

„Wir fordern Papst Franziskus und unsere Kirchenleitung auf, diese Botschaft auch für die Leitung unserer eigenen Kirche anzuwenden“, sagte Sigrid Grabmeier, Vorsitzende der Internationalen Bewegung Wir sind Kirche. „Zu oft hat die katholische Kirche selber Menschen ausgegrenzt oder respektlos behandelt. Andere Auffassungen wurden unter den Teppich gekehrt oder als gefährlich angesehen, auch wenn sie aus tiefer Liebe zum Glauben kamen. Wir möchten deshalb die Gelegenheit zum Dialog und für kreative Problemlösung wahrnehmen, um zum Frieden in unserer Kirche beizutragen.“

Die Internationale Bewegung Wir sind Kirche hat ihre Mitglieder und Gemeinden aufgefordert, den Welttag des Friedens mit Gebet, der Thematisierung aktiver Gewaltfreiheit und dem Engagement für diese Ziele von Papst Franziskus zu begehen.

Hintergrund:
Die Internationale Bewegung Wir sind Kirche (IMWAC), 1996 in Rom gegründet, ist ein weltweiter Zusammenschluss nationaler kirchlicher Reformgruppen. Die Vereinigung setzt sich ein für die Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und der sich daraus entwickelten Theologie und Praxis.

Pressekontakt Wir sind Kirche-Bundesteam:
Sigrid Grabmeier, Tel: 0170-8626 290, E-Mail: grabmeier@wir-sind-kirche.de
Magnus Lux, Tel: 0176-41 70 77 25, E-Mail: lux@wir-sind-kirche.de
Christian Weisner, Tel. 0172-5184082, E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de






Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag 2017: "Gewaltfreiheit - Stil einer Politik für den Frieden" (8.12.2016)
> Radio Vatikan

Aufruf an die katholische Kirche zur Neuverpflichtung auf die zentrale Botschaft des Evangeliums über Gewaltfreiheit
Aufruf der Konferenz zum Thema „Gewaltfreiheit und gerechter Friede“, die Pax Christi International gemeinsam mit dem Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden im April 2016 in Rom. An der Tagung nahmen 85 Personen aus allen Kontinenten teil. In der Schlussbotschaft appellierten sie an die katholische Kirche die biblische Gewaltlosigkeit wieder ins Zentrum ihrer Lehre und Glaubenspraxis zu stellen und forderten eine Papstenzyklika zu Gewaltlosigkeit und gerechtem Frieden.
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Arbeitshilfe der DBK
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Zuletzt geändert am 30­.12.2016