Nachfolge von Kardinal Kasper

Zur Meldung: Bischof Müller wird Nachfolger von Kardinal Kasper im Vatikan

Die Nachricht überrascht, denn es ist bedauerlich, dass Kardinal Walter Kasper, der sich um die Verständigung in der Ökumene und im Interreligiösen Dialog sehr verdient gemacht hat, nicht bis zum 80. Lebensjahr im Amt bleiben kann, wie es für Kardinäle üblich ist.

Man kann vermuten, dass die vorzeitige Ablösung der Tatsache geschuldet ist, dass Kardinal Kasper - bei aller Loyalität zum damaligen Präfekten der Glaubenskongregation Joseph Ratzinger und jetzigen Papst Benedikt XVI. - auch eigene theologische und pastorale Akzente gesetzt hat (Stichworte: Kirchenverständnis, unterschiedliche Bewertung des Schreibens „Dominus Iesus“ im Jahr 2000, Schreiben der drei oberrheinischen Bischöfe Kasper, Lehmann und Saier zur Seelsorge an Geschiedenen und Wiederverheirateten im Jahr 1994).

Bischof Müller, dem der dialogische Umgang mit den Menschen und Gremien in seiner Diözese mehrfach misslang; hat wohl seit längerem Ambitionen für ein Amt in Rom. Wenn die heute bekannt gewordene Meldung sich als richtig erweit, muss sich der künftige Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller an der Sensibilität und dem leidenschaftlichen Engagement seines Vorgängers Walter Kasper messen lassen, der seit 2001 das Gespräch mit den christlichen Konfessionen und unterschiedlichsten Religionen forciert hat.

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Zuletzt geändert am 30­.04.2010