Herbst-Vollversammlung DBK (2)

„Im Transformationsprozess zusammen bleiben“

Wir sind Kirche zum Abschluss der Herbst-Vollversammlung 2025 der DBK

Pressemitteilung, München, Fulda, 29. September 2025

Verlässliche Synodalität

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche erwartet von den deutschen Bischöfen, dass sie mit allen Kräften dazu beitragen, die fünfte Sitzung des Synodalen Ausschusses am 21./22. November 2025 in Würzburg erfolgreich zu gestalten, damit die jahrelangen Bemühungen um den Synodalen Weg nicht vergebens sind und sich nicht noch mehr Menschen von der Kirche entfremden.

Aber auch an den Vatikan appelliert Wir sind Kirche, die so mühsam erreichten bisherigen Teilschritte nicht zu gefährden. So wie in der Weltsynode vorgegeben brauchen wir ein grundsätzliches neues Zusammenwirken von Kirchenleitung und Kirchenvolk, wenn Kirche weiterhin ein aktiv gestaltender Akteur in unserem Land und auf der Erde sein will. Das beinhaltet zum Beispiel auch die vielen in- und ausländischen kirchlichen Hilfswerke.  

Wir sind Kirche begrüßt, dass sich diese Bischofsversammlung mit dem Thema „Sendung der Kirche inmitten einer säkularen Gesellschaft“ befasst hat. So wichtig der Austausch der Bischöfe untereinander ist: Die hierfür notwendigen Analysen und Visionen können nicht nur aus bischöflicher und männlich-theologischer Sicht entwickelt werden, wie dies in Fulda fast ausschließlich geschah.

Wir sind Kirche ist gerne bereit, sich an wirklich synodalen Prozessen zu diesen Fragen zu beteiligen und begrüßt die Absicht der Bischöfe, die Sendung der Kirche 50 Jahre nach Abschluss der Pastoralsynode in der DDR und der Veröffentlichung des Dokuments „Unsere Hoffnung“ der „Würzburger Synode“ neu zu bestimmen. Siehe dazu auch: www.wir-sind-kirche.de/pfingstbrief 

Solidarische und demokratische Gesellschaft

Als Vertreter der immer noch größten religiösen Gemeinschaft in Deutschland sieht Wir sind Kirche die Bischöfe in der Pflicht, sich für eine wertegeleitete solidarische und demokratische Gesellschaft und gerade auch für Minderheiten- und Frauenrechte einzusetzen, wie es der christlichen Botschaft entspricht.

Die zunehmenden Strömungen vorgeblich bibeltreuer Evangelikaler und rechtskonservativer katholischer Kreise geben Anlass zu großer Sorge, denn sie sind eng auch mit rechten politischen Kräften vernetzt. Die Aussagen des zum Katholizismus konvertierten amerikanischen Vizepräsidenten JD Vance und der Hype um den ermordeten US-amerikanischen Influencer Charlie Kirk sind nur zwei höchst alarmierende Beispiele. Wir müssen alles tun, diese Entwicklungen in Deutschland und Europa nicht größer werden zu lassen.

Aufklärung und Aufarbeitung

Bezüglich der Aufklärung und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt sollten die Bischöfe nicht weiter verharmlosend von Missbrauch sprechen. Bei Anerkennung aller bisherigen komplexen Bemühungen sind Aufarbeitung und Entschädigung in manchen Bistümern bis heute immer noch unzureichend. Aufarbeitungsstudien werden – wenn überhaupt – nicht nach vergleichbaren Methoden und Kriterien durchgeführt. Nur häppchenweise wird Schuld eingestanden. Man beruft sich auf Verjährung oder erklärt, die Kirche sei für das Privatleben der Priester nicht zuständig.

Die viel zu lange Vertuschung und das viel zu späte Tätigwerden der Bischöfe und auch der Orden haben den Betroffenen in unbeschreiblicher Weise geschadet und das Ansehen der gesamten Kirche in unerhörter Weise beschädigt. Seit dem sog. „Annus horribilis“, der Aufdeckung im Berliner Jesuiten-Kolleg sind 15 Jahre vergangen, seit dem Wiener Missbrauchsskandal um Kardinal Groër sogar 30 Jahre. 

Pressekontakt Wir sind Kirche-Bundesteam: 
Konrad Mundo, Tel. 030-5433982, E-Mail: mundo@wir-sind-kirche.de  
Christian Weisner, Tel: 0172 5184082, E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de

 

„Verantwortung für den Zusammenhalt in unserem Land und in unserer Kirche sowie für den Missbrauch“
Wir sind Kirche am 21. September 2025 vor Beginn der Herbstvollversammlung der DBK    

Rückblick: Herbst-Vollversammlung in Fulda 2025   
> www.dbk.de/themen/vollversammlung   

BDKJ: Blick auf junge Menschen darf bei DBK-Reform nicht verloren gehen   
> bdkj.de 26.9.2025

Zuletzt geändert am 26­.09.2025