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Veröffentlicht am 04­.07.2012

4.7.2012 - ZdK

Verstärkte Würdigung und Wertschätzung des Zusammenwirkens von Laien und Priestern

Beirat „Priester und Laien“ der Gemeinsamen Konferenz legt Arbeitsthesen vor

Für eine neue Würdigung und Wertschätzung des Zusammenwirkens von Priestern und Laien im kirchlichen Leben setzt sich der Beirat „Priester und Laien“ der Gemeinsamen Konferenz von Deutscher Bischofskonferenz und Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ein.

„Nur im Miteinander und Zueinander von ‚Priestertum des Dienstes‘ und ‚gemeinsamen Priestertum der Gläubigen‘, von ‚Priestern‘ und ‚Laien‘, wird das Priestertum Christi voll verwirklicht,“ heißt es in den Arbeitsthesen des Beirates mit dem Titel „Das Zusammenwirken von Charismen und Diensten im priesterlichen, prophetischen und königlichen Volk Gottes“, die heute veröffentlicht werden.

Die Teilhabe am Sendungsauftrag grundsätzlich aller Getauften und Gefirmten sei kein Menschenrecht, sondern Christenpflicht, wird in den Arbeitsthesen hervorgehoben. Sie erstrecke sich auf alle Grundvollzüge der Kirche. Wer sich dieser Pflicht ohne Not entziehe oder ihre Ausübung erschwere oder unterbinde, behindere die glaubhafte Verkündigung der Frohen Botschaft in Wort und Tat. Deshalb fordert der Beirat der Gemeinsamen Konferenz, die Teilhabe der Laien am Sendungsauftrag der Kirche und an der von der Priesterweihe unabhängigen Leitungsverantwortung deutlicher herauszustellen und strukturell abzusichern. So empfiehlt er, Laien auf Vorschlag ihrer Gemeinde, ihres Verbandes oder ihrer Gemeinschaft durch den Bischof mit bestimmten Aufgaben förmlich zu beauftragen oder zu senden. Ausdrücklich setzt der Beirat sich dafür ein, hierfür Entwicklungsräume neu auszuloten und die bereits zahlreich vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen.

Notwendige Voraussetzung für das Gelingen eines neuen Miteinanders ist nach Überzeugung des Beirates der Gemeinsamen Konferenz ein Bewusstseinswandel im jeweiligen Selbstverständnis von „Priestern“ und „Laien“ und damit verbunden der jeweiligen gegenseitigen Erwartungshaltungen. Dabei gehe es um Lernprozesse. „Zusammenwirken will kultiviert, gelernt und geistlich durchdrungen sein“, heißt es in den Arbeitsthesen.

Nicht zuletzt betonen die Arbeitsthesen den Auftrag, Frauen und Männer in mit ihren persönlichen Charismen gleichermaßen am Leben der Kirche zu beteiligen. „Um Frauen stärker an der Leitungs- und offiziellen Repräsentationsverantwortung der Kirche zu beteiligen, ist eine Entkoppelung der von der Priesterweihe unabhängigen Leitungsaufgaben vom Dienst der ‚Priester’ und eine Besetzung von kirchlichen Schlüsselpositionen mit Frauen notwendig“, unterstreicht der Beirat.

Der Beirat ist eine Arbeitsgruppe innerhalb der Gemeinsamen Konferenz. In einer Arbeitstagung in der Trägerschaft der Gemeinsamen Konferenz von Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken am 5. November 2010 war die Projektgruppe angeregt worden, die sich mit dem Zusammenwirken von Priestern und Laien in der Kirche beschäftigt. Mit den heute veröffentlichten Thesen unterstreicht die Gemeinsame Konferenz ihr Bemühen, bei einer wichtigen und zukunftsweisenden Frage der Kirche perspektivisch nach vorne zu schauen. Die Gemeinsame Konferenz hat auf ihrer Sitzung am 15. Juni 2012 die Thesen zustimmend zur Kenntnis genommen.

> Arbeitsthesen des Beirates „Priester und Laien“ der Gemeinsamen Konferenz, entstanden aus der Projektgruppe 1 – Bensberg 2010

Zuletzt geändert am 17­.07.2012