| |
Veröffentlicht am 08­.12.2012

8.12.2012 - Südwest-Presse

Uni-Studie entlastet Priester

Eine Studie mehrerer Universitäten hat bei Priestern, die des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden, keine Häufung pädophiler Neigungen festgestellt. Es gebe keine besondere Abweichung von der Allgemeinbevölkerung, sagte der Duisburger Forensiker Norbert Leygraf.

Eine Studie mehrerer Universitäten hat bei Priestern, die des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden, keine Häufung pädophiler Neigungen festgestellt. Es gebe keine besondere Abweichung von der Allgemeinbevölkerung, sagte der Duisburger Forensiker Norbert Leygraf. Allerdings unterscheidet sich die sexuelle Ausrichtung der Geistlichen vom Rest der Bevölkerung klar: Nur 54 Prozent der Priester gaben an, heterosexuell orientiert zu sein. 37 Prozent bezeichneten sich als homosexuell,neun Prozent als bisexuell. Die Wissenschaftler werteten die Profile von 78 als Täter beschuldigten Geistlichen aus. Bei den meisten Priestern sahen sie keinen Grund, diese nicht mehr als Geistliche arbeiten zu lassen. Nur bei zwölf waren sie dagegen.

Die Reformbewegung "Wir sind Kirche" zeigte sich schockiert über die Studie. Leygraf lasse entscheidende Fragen offen: "Welche Männer werden Priester? Und wie werden sie in der katholischen Kirche sexuell sozialisiert?"

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Uni-Studie-entlastet-Priester;art4306,1759308

Zuletzt geändert am 08­.12.2012